Kontrollierte Wohnraumlüftungsanlage:

Sie hat ihren Haupteinsatzbereich in Einfamilienhäusern und – als größere Anlage – auch in Mehrfamilienhäusern. Bei Kontrollierten Wohnraumlüftungsanlagen wird die Zuluft von außen angesaugt, über einen Kreuzstromwärmetauscher von der Abluft vorgewärmt und in die einzelnen Zulufträume eingeblasen.

In den Ablufträumen (Badezimmer, Küche etc.) werden die verunreinigte Luft und die Feuchtigkeit abgesaugt und nach außen abgeleitet. Eine Kontrollierte Wohnraumlüftungsanlage sorgt nicht nur für frische Luft, sondern durch die Wärmerückgewinnung auch für eine Senkung der Heizkosten.

Vorteile:

• Wärmerückgewinnung von über 90 % möglich

• Die Lüftung kann durch CO2 – und Feuchtigkeits-Sensoren genau auf den tatsächlichen Bedarf und Nutzer abgestimmt werden.

• Durch Einbau von Enthalpie-Wärmetauschern ist eine Rückführung der in der Abluft enthaltenen Feuchtigkeit in die Zuluft ohne Verunreinigung möglich. Dies trägt zur Behaglichkeit des Raumes bei und wirkt zu trockener Raumluft entgegen.

Nachteile:

• Der nachträgliche Einbau ist aufgrund der Leitungsmontage von zu verlegen Zu- und Abluftleitungen nicht so einfach möglich und setzt in der Regel eine abgehangene Decke voraus.

Dezentrale Lüftungsanlage:

Bei diesem sogenannten Push- & Pull-System sitzt in einem oder in mehreren Zimmern ein Lüftungsgerät in der Außenwand. Dessen Gebläse sorgt dafür, dass wechselweise Luft in den Wohnraum eingebracht wird und danach wieder Luft aus dem Wohnraum abgesaugt wird. Je nach Hersteller erfolgt der Richtungswechsel ca. alle 40-60 Sekunden. Die verschiedenen Hersteller bieten diverse Möglichkeiten, diese miteinander zu kombinieren und auch CO2 – oder feuchtigkeitsgeführt laufen zu lassen.

Die Abwärme der Fortluft wird bei all diesen Geräten über einen Keramik-Wärmetauscher gespeichert, der Zuluft wieder zugeführt und diese somit im Gerät vorgewärmt. Diese Geräte gewinnen immer größere Beliebtheit, da sie einfach einzubauen sind und sich im Neubau als auch bei der Gebäudesanierung gut verwenden lassen, ohne dass Luftleitungen im Gebäude verlegt werden müssen. Eine Dezentrale Wohnraumlüftungsanlage eignet sich ideal für die Nachrüstung bei Problemen in nur einzelnen Räumen oder Wohnungen.

Vorteile:

• Kein Luftverteilersystem erforderlich

• Einfache Montage mit Aufputz-Geräten

• Wärmerückgewinnung von über 75 %

• Wenig Planungsaufwand

• Von außen fast nicht sichtbar, wenn statt normaler Außenblenden mit Fensterlaibungsblenden gearbeitet wird.

Nachteile:

• In jedem Raum sind mindestens ein Gerät sowie Zu- und Abluftöffnungen erforderlich

• Mit der Anzahl der Geräte steigen auch die Wartungskosten

• Eine Geräuschentwicklung im Raum, wie z. B. im Schlafzimmer, kann nicht ausgeschlossen werden

Schachtlüftung:

Hierbei handelt es sich um Systeme, die ca. seit den 1960er Jahren in Mehrfamilienhäusern und Hochhäusern eingesetzt werden. Sie dienen dazu, bei innenliegenden Badezimmern die Feuchtigkeit entweder über Naturzug (Kölner Lüftung, Berliner Lüftung) oder über Ventiltoren (DIN18017-3) abzuführen.

Bei diesen Systemen stellen wir mittlerweile fast immer fest, dass sie noch nie gereinigt wurden und es vermehrt zu Schimmel im Badezimmer kommt, da der Schacht der Lüftungsanlage komplett verschmutzt ist und der erforderliche Restquerschnitt nicht mehr für die Feuchtigkeitsabführung ausreicht. Dies ist auch immer an den Lüftungsgittern im Badezimmer erkennbar. Diese wurden in der Regel nie gereinigt und sind so verschmutzt, dass die Feuchtigkeit nicht abgeführt werden kann.

Abluft-Lüftungsanlage:

Dies ist ein in den Niederlanden schon seit den 1960er Jahren verbreitetes System. Bei ihm wird die Zuluft über Öffnungen an den Fenstern oder über Außenwand-Durchlasselemente geliefert und die Abluft zentral in den Fortlufträumen abgesaugt.